Das spannende Fotografenleben des Walter A. Heinsen

Ausstellungseröffnung

Am 4. Dezember 2023 fand die Eröffnung der Sonderausstellung Durch die Linse des Lebens – Das spannende Fotografenleben des Walter A. Heinsen im Auswanderermuseum BallinStadt statt. Anwesend waren neben unserer Vorstandsvorsitzenden Laura Langford, Torben Knye als Vertreter der BallinStadt, US-Generalkonsul in Norddeutschland, Jason Chue, auch der Enkelsohn Walter Heinsens und Kurator der Ausstellung, John Heinsen.

Nach einführenden Reden hatten die eingeladenen Gäste die Möglichkeit durch die Sonderausstellung zu gehen, sich mit John über seinen Großvater zu unterhalten und dabei mehr über die einzigartige Lebensgeschichte Walter Heinsens zu erfahren.

Walter A. Heinsen

Walter A. Heinsen (1899-1984) begann seine Karriere im Alter von 16 Jahren als deutscher Kriegsfotograf in Frankreich. Er floh vor den Wirren der Weimarer Republik und wanderte schließlich 1923 von Hamburg in die USA aus. In den folgenden 50 Jahren etablierte er sich mit seiner patentierten ,,Bunnygraph“ als einer der erfolgreichsten Kinderfotografen Chicagos. „Die spannende Biografie von Walter A. Heinsen steht stellvertretend für viele emotionale Migrationsgeschichten und zeigt einmal mehr, welche Bedeutung Ein- und Auswanderung im gesellschaftlichen Fokus haben“, so Volker Reimers, Geschäftsführer der BallinStadt.
Die Präsentation der rund 100 Jahre alten Kriegsfotos seines Großvaters symbolisieren für John Heinsen die Ehrung aller Veteranen des Ersten Weltkriegs. Bei der Aufarbeitung der Geschichte begab er sich kontinuierlich auf die Suche nach den Familien der ersten amerikanischen Kriegsgefangenen, die 1917 während der Schlacht von Cambrai gefangen genommen wurden. So machte er beispielsweise 2018 Familienangehörige eines britischen Soldaten, der auf einem Kriegsgefangenen Bild von Walter A. Heinsen zu sehen war, ausfindig und schenkte ihnen die Fotografie. „Walter A. Heinsens Kriegsfotografien erhalten durch das Engagement von John Heinsen neue Bedeutungen – die der visuellen Erinnerungen und die der menschlichen Verbindungen“, sagt Laura Langford. Es ist wunderbar, nach Hamburg zurückzukehren und das Leben und Werk meines Großvaters in einer Stadt zu feiern, die er wirklich geliebt hat. “Es ist wichtig, zu einer Zeit hier zu sein, in der wir uns die Lektionen des Ersten Weltkriegs in Erinnerung rufen müssen, um daraus zu lernen und Frieden für alle Völker der Welt zu erreichen“, so John Heinsen.

Familientreffen 

Am Sonnabend, den 9. Dezember 2023, fand ein besonderes Familientreffen im Auswanderermuseum BallinStadt statt. Der deutsche Zweig der Familie Heinsen kam nach Hamburg um sich die Ausstellung über ihren Verwandten anzusehen. Teilweise war es sogar das erste Treffen einzelner Mitglieder überhaupt.
Alle genossen das Zusammentreffen sehr und waren beeindruckt über die Errungenschaften ihres Familienmitglieds und die Ausstellung.

Das Amerikazentrum Hamburg ist stolz die Lebensgeschichte Walter A. Heinsens in enger Zusammenarbeit mit John Heinsen und in Kooperation mit dem Auswanderermuseum BallinStadt zum ersten Mal einem deutschen Publikum zugänglich machen zu können.
Wir freuen uns umso mehr, dass sie während ihrer ursprünglichen Laufzeit vom 5. Dezember 2023 bis zum 29. Februar 2024 so großes Interesse hervorgerufen hat, dass sie bis zum 17. März 2024 verlängert wurde.

Des Weiteren wird sie, im Rahmen des 30. Jubiläums der Städtepartnerschaft Hamburg-Chicago, für eine kurze Zeit in der Rathausdiele des Hamburger Rathauses zu sehen sein. Geplant ist die Ausstellung zwischen dem 9. April und dem 3. Mai 2024.

Kommen Sie vorbei und lernen Sie mehr über dieses, beispielhaft für die Schicksale vieler Menschen stehende Leben, die über Hamburg in die „Neue Welt“ aufgebrochen sind. Zugleich verkörpert es die historische Verbindung zwischen Hamburg und Chicago sowie die transatlantischen Beziehungen.