1. O sagt, könnt ihr sehen
im frühen Licht der Morgendämmerung,
was wir so stolz grüßten
im letzten Schimmer der Abenddämmerung?
Dessen breite Streifen und helle Sterne
die gefahrvollen Kämpfe hindurch
über den Wällen, die wir bewachten,
so stattlich wehten?
Und der Raketen grelles, rotes Licht,
die in der Luft explodierenden Bomben,
bewiesen die Nacht hindurch,
dass unsere Flagge noch da war.
Oh sagt, weht dieses
sternenbesetzte Banner noch immer
über dem Land der Freien
und der Heimat der Tapferen?
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2. Am Ufer noch eben zu sehen
durch die Nebel der Tiefe
Wo des Feindes hochmütiges Heer
in fürchtender Stille ruht
Was ist es, was die Brise
über dem sich auftürmenden Steilhang,
Wenn sie zuckend weht
halb verbirgt, halb enthüllt?
Nun erfasst es den Schimmer
des ersten Morgenstrahls
In voller Pracht reflektiert
scheint es nun im (Licht-)Strom.
’s ist das Sternenbanner!
O möge es lange wehen
Über dem Land der Freien
und der Heimat der Tapferen!
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3. Und wo ist die Gruppe
die sich rühmend geschworen
dass die Verwüstung des Kriegs
und die Wirren der Schlacht
ein Heim und ein Land
nimmermehr uns lassen sollten?
Ihr Blut hat schon ausgewaschen
die Verunreinigung ihrer stinkenden Fußstapfen
Keine Zuflucht konnte retten
die Söldlinge und Sklaven
vor dem Schrecken der Flucht
oder dem Dunkel des Grabes.
Und das sternenbesetzte Banner
wird im Triumph wehen
Über dem Land der Freien
und der Heimat der Tapferen!
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4. O, so sei es auf immer
wo freie Männer stehen
Zwischen ihren geliebten Heimen
und der Verwüstung des Kriegs!
Gesegnet mit Sieg und Frieden
möge das vom Himmel gerettete Land
die Macht preisen
die uns eine Nation hat gemacht und bewahrt.
Dann müssen wir siegen
wenn unsere Sache gerecht ist.
Und dies sei unser Motto:
„Wir vertrauen auf Gott.“
Und das sternenbesetzte Banner
möge im Triumph wehen
über dem Land der Freien
und der Heimat der Tapferen!
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Text: Hermann Seele (1851)
Die deutsche Version wurde bis etwa 1917 von Deutsch-Amerikanern gesungen.