The Story of a German-American Immigrant who Photographed
Three Generations of Chicagoans
Am 11. November 2021 fand unsere Veranstaltung Documenting War to Celebrating Life: The Story of a German-American Immigrant who Photographed Three Generations of Chicagoans als Hybrid-Veranstaltung gleichzeitig in Hamburg und Chicago statt. Unsere Freunde vom DANK Haus Chicago begrüßten viele Interessierte zur Ausstellungseröffnung in Präsenz. Zum begleitenden Vortrag von John Heinsen konnten auch Hamburger und weitere Zuschauer virtuell begrüßt werden.
Gegenstand der Ausstellung und des Vortrags war das Leben von Johns Großvater Walter A. Heinsen (1899-1984), der im Alter von 16 Jahren seine Karriere als Kriegsfotograf im Ersten Weltkrieg in Frankreich begann, und anschließend 1923 vor den Wirren der Weimarer Republik nach Chicago floh. In den folgenden 50 Jahren etablierte er sich mit seinem patentierten Bunnygraph als einer der erfolgreichsten Kinderfotografen in Hamburgs Partnerstadt Chicago.
Einige der gezeigten Kriegsfotografien wurden zum ersten Mal in 100 Jahren einer Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie symbolisieren für John Heinsen die Ehrung aller Veteranen des Ersten Weltkrieges, ungeachtet der Nationalität.
In seinem Vortrag berichtete John Heinsen von seiner Reise auf den Spuren seines Großvaters, die er 2015 begonnen hat. Dabei begibt er sich kontinuierlich auf die Suche nach den Familien der ersten amerikanischen Kriegsgefangenen, die 1917 während der Schlacht von Cambrai gefangen genommen wurden. So machte er beispielsweise 2018 Familienangehörige eines britischen Soldaten, der auf einem Kriegsgefangenenbild von Walter A. Heinsen zu sehen war, ausfindig und schenkte ihnen die Fotografie. Walter A. Heinsen Kriegsfotografien, erhalten durch das Engagement von John Heinsen daher neue Bedeutungen – die der visuellen Erinnerungen und die der menschlicher Verbindungen. Die Verbindung von Menschen ist in diesem Zusammenhang auf unterschiedliche Art zu verstehen: die Verbindung zwischen den Menschen unterschiedlicher Nationen (Deutschland, USA und zu einem gewissen Grad Großbritannien), aber auch die Verbindung zu einem politischen Ereignis durch die Lebensgeschichten von unterschiedlichen Menschen.
Des Weiteren wurde deutlich, dass die Biografie von Walter Heinsen von Abenteuer, Einfallsreichtum, Unternehmergeist und Erfolg erzählt, bei dem die Verbindung zwischen Hamburg und Chicago von großer Bedeutung ist und es somit zu einer wahren transatlantischen Lebensgeschichte wird.
Wir erlebten einen interessanten, spannenden und insbesondere berührenden Abend, der bei vielen Teilnehmenden noch lange nachwirkte.